03. November 2014 / Wirtschaft
Thurgauer Energiepreis für Verein „Rhysolar“ aus Diessenhofen
Der Solarverein der Region Diessenhofen „Rhysolar“ gehört zu den Gewinnern des Thurgauer Energiepreises 2014. Der Verein erhält den Preis in der Kategorie Energieproduktion, wie die Thurgauer
Staatskanzlei mitteilt. „Rhysolar“ bietet Bewohnern die Möglichkeit, Solarstrom zu gewinnen, ohne auf dem eigenen Dach eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Gefördert werden Beteiligungen
an Gemeinschaftsanlagen. Die Preisverleihung findet am 20. November in Frauenfeld statt. Die Veranstaltung ist öffentlich. Mit dem Thurgauer Energiepreis wird die vorbildliche Nutzung von
Energie anerkannt und belohnt.
27. 09. 2014
Vierte Solaranlage gibt Strom für 20 Haushalte
Verein Rhysolar
diessenhofen Der Verein Rhysolar hat am Donnerstagabend die vierte PV-Anlage auf der ehemaligen Kerzenfabrik in Diessenhofen eingeweiht. Präsident
Urs Wenger zeigte den 20 Besitzern und anwesenden Gästen die neue Anlage, welche aus 430 Modulen besteht. Sie leistet wie die übrigen drei Gemeinschaftsanlagen Lettenhalle, Rodenberghalle
und Schlattingerbuck rund 100 kW und kostete 270 000 Franken. 20 Haushalte können dank der neuen Solaranlage mit Strom versorgt werden.
Kleine Hindernisse beim Bau
Die neue Anlage auf der ehemaligen Kerzenfabrik musste – anders als die übrigen drei – in zwei Etappen erbaut werden, da der Untergrund der einen Hälfte saniert werden musste. Fast ein
Jahr nahmen die Sanierungsarbeiten in Anspruch. Auch dass das Förderprogramm eingestellt und die Fördergelder des Bundes von 50 Prozent auf 30 Prozent reduziert wurden, war kein einfaches
Unterfangen. Letztendlich ging aber alles auf, und «die Anlage läuft einwandfrei», meinte Präsident Urs Wenger erfreut.
2013 bereits Gewinn verzeichnet
Der Verein Rhysolar habe 2012 zwar noch einen Verlust gemacht, das sei aber darauf zurückzuführen, dass man im ersten Jahr noch Material vorfinanziert habe und Rhysolar auf den
Förderbeitrag habe warten müssen, hiess es an der Generalversammlung. 2013 konnte der Verein bereits einen Gewinn von 38 705 Franken erzielen. Somit steht das Eigenkapital bei rund 9800
Franken. Die Gemeinde vergütet laut Urs Wenger 15 Rappen pro kWh, und man hoffe, dass dieser Betrag noch lange aufrechterhalten werden könne. Gleichwohl rechne man bereits mit einer
Reduktion.
Offen für neue Ideen
Da das Förderprogramm des Bundes eingestellt worden sei, seien zwar zurzeit keine weiteren Anlagen von Rhysolar in Aussicht, man sei «aber offen für neue Ideen», betonte Urs Wenger.
(dsc)
22. Juni 2013
Grüner Strom aus Sonnenenergie
Diessenhofen Der Verein Rhysolar Diessenhofen weihte am Donnerstag eine weitere Fotovoltaik-Anlage (PV-Anlage) ein. 700 Quadratmeter Panels, welche
Sonnenenergie in Strom umwandeln, sind auf dem Dach der Schöttli AG in Diessenhofen montiert und leisten 100 kW. Das entspricht dem Normalverbrauch von fünfzehn Haushalten. 50 Vereinsmitglieder
und Gäste kamen in die Kantine der Schöttli AG. Urs Wenger, Präsident Rhysolar, eröffnete den Anlass mit dem Eingeständnis, er habe die Anlage schon
vor zwei Wochen mit dem Netz verbunden. «Auf dem Dach der Schöttli AG haben wir schon 5000 Kilowattstunden Strom produziert. Wir mussten das schöne Wetter ausnützen und konnten deshalb nicht auf
die offizielle Einweihung warten», sagte er. Um doch noch eine feierliche Inbetriebnahme zu ermöglichen, hatte Wenger kurz vor dem Anlass die Anlage vom Strom genommen. Er führte seine Gäste zum
Steuerungskasten im Keller der Schöttli AG. Dort durften sie die Schalter betätigen, welche die Anlage definitiv in Betrieb setzten. Im gleichen Raum sind sieben Wechselrichter eingebaut. Sie
wandeln den Gleichstrom, welchen die Solarpanels produzieren, in Wechselstrom um, damit er ins Netz gespeist werden kann. Die PV-Anlage bei der Schöttli AG kostet rund 264 000 Franken. Sie wird
pro Jahr je nach Wetter etwa 100 000 Kilowattstunden Strom produzieren.
Wenger bedankte sich bei der Geschäftsleitung der Schöttli AG. Anwesend waren Martin Schöttli, Sohn des Firmengründers Theo Schöttli, CEO Thomas Anderegg, Geschäftsleiter, und COO Joachim
Stiller,(Betriebsprozesse). «Wir sind stolz, eine solche Anlage auf unserem Dach zu haben», sagte Stiller Die drei Gemeinschaftsanlagen in Diessenhofen, Lettenhalle, Kerzenfabrik und Schöttli AG,
und die Anlage auf der Rodenberghalle in Schlattingen leisten zusammen 300 kW. Dazu kommen die Privatanlagen in Diessenhofen, Schlattingen und Basadingen mit total 216 kW. Diese decken den
Stromverbrauch von rund achzig Haushalten. Der Verein Rhysolar verkauft Anteile. Die PV-Anlage bei der Schöttli AG zum Beispiel hat fünfzehn
Eigentümer. Der Ertrag wird auf den Stromrechnungen der Anteilskäufer mit 15 Rappen pro Kilowattstunde rückvergütet. Diese Abrechnungsart ist einmalig im Thurgau. Die Anteile aller PV-Anlagen der
Rhysolar sind verkauft. Es gebe noch viele Interessenten. Deshalb werde Rhysolar weiterbauen. Zum
Beispiel sei die Erweiterung der bestehenden Anlage auf dem Dach der ehemaligen Kerzenfabrik Becker geplant, erklärte Wenger. Jürg Sorg, Präsident der VSGDH, könnte sich Solaranlagen auch auf
Schulhausdächern vorstellen. «Es spricht nichts dagegen, aber vieles müsste zuerst abgeklärt werden», sagte er. (dri)
Tagblatt Online, 17. Juli 2012 01:33:00
Gemeinsam Energie gewinnen


Ein Mitglied zerschlägt eine Champagnerflasche zur Einweihung.
Der Verein Rhysolar in Diessenhofen ermöglicht Privatpersonen die gemeinsame Beteiligung an Solaranlagen. Jetzt ist die erste Anlage auf der Lettenhalle aufgebaut. Bei der GV vom Verein konnten
die Mitglieder die Anlage besichtigen.
GJON DAVID
DIESSENHOFEN. «Die erste Solaranlage ist jetzt fertig» und der Ertrag der Anlage sollte sich auf etwa 100 000 Kilowattstunden belaufen, informiert Urs Wenger die 50 anwesenden Mitglieder.
Wenger ist frischgewählter Präsident des Vereins Rhysolar, der vor einem Jahr gegründet wurde und bereits 72 Mitglieder aus den Gemeinden Basadingen-Schlattingen und Diessenhofen zählt (unsere
Zeitung berichtete).
300 000 Franken Gesamtkosten
Diessenhofen hat sich als Energiestadt positioniert. Sie will bei der Verwirklichung der 2000-Watt-Gesellschaft mithelfen und fördert die Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen mit einer
vergleichsweise hohen Einspeisevergütung von 15 Rappen – Basadingen-Schlattingen bezahlt gleich viel. Rhysolar ist das beste Beispiel, wie man Strom gemeinschaftlich aus erneuerbaren Energien
produzieren kann.
So lud vergangenen Freitagabend der Verein zur ersten Generalversammlung in der neu erstellten Diessenhofer Lettenhalle ein. Ziel der GV war: Die Wahl des neuen Präsidenten und des Vorstands,
Diskussion zum Mitgliederbeitrag und die Vorstellung der verschiedenen Projekte sowie die Besichtigung der neuen Anlage auf dem Dach der Lettenhalle. Dort hat Wenger zusammen mit seinem Team 400
Module – 200 auf dem oberen und 200 auf dem unteren – angebracht. Gesamtkosten: 300 000 Franken – wobei 150 000 Franken in Form von kantonalen Fördergeldern wieder zurückfliessen. «Das Ganze ist
nicht nur ökologisch interessant, sondern auch finanziell», sagt Wenger. Denn die Rendite betrage etwa sechs Prozent, sofern sich der Rückerstattungstarif von 15 Rappen pro Kilowattstunde nicht
ändert. Die Rückvergütung für die erzeugte Solarenergie verhält sich im Verhältnis der Beteiligung an den Investitionskosten. Der Ertrag wird dann an der Stromrechnung der Gemeinde abgezogen.
Vorstand wird gewählt
Erfreuliche Nachrichten für die Anwesenden. Sie wählten daraufhin Wenger einstimmig zum Präsidenten. Auch den Vorstand, bestehend aus: Roland Dorer (Vizepräsident), Hans Ruedi Stör (Aktuar),
Urban Brütsch (Kassier), Roman Giuliani (Energieberater) und Renato Ziraldo (Energieberater), wählten die Mitglieder einstimmig. Für den Mitgliederbeitrag entschied man sich auf 50 Franken im
Jahr. «50 Franken sind für jedermann tragbar», sagt Kassier Brütsch.
Tagblatt Online, 29. März 2012 01:04:44
Energie: Energische Debatten


Zukünftiger Blick von Diessenhofen auf Gailingen? Die Windräder sind übergross dargestellt. (Bild: Fotomontage: pd)
Im Raum Diessenhofen ist das Thema Energie besonders präsent. Ob grosse Solaranlagen oder Windräder: In dieser Region werden Projekte geboren und Diskussionen geführt, die in Zukunft auch andere
Gemeinden beschäftigen werden.
GUDRUN ENDERS
DIESSENHOFEN. Aus der Atomenergie aussteigen und regenerative Energien fördern – das ist einfach gesagt. Wie spannend, erfolgreich oder auch mühsam die Umsetzung erfolgt, lässt sich zurzeit gut
in der Region Diessenhofen ablesen. Als erste Gemeinde überhaupt im Thurgau verkündete die Energiestadt Diessenhofen vor einem Jahr den Ausstieg aus Atomstrom. Die beiden Nachbargemeinden zogen
mit. «Der Ausstieg war für uns als Energiestadt nicht so schwer», sagt Stadtammann Walter Sommer. Auf Atomstrom bestünden nur noch 0,5 Prozent der Kunden.
Nicht ohne Nachteile
Mühsamer gestaltet sich da mitunter die Diskussion über Alternativen. Wenn das Kraftwerk Schaffhausen den Rhein höher staut, um mehr Strom zu produzieren, würde das ausgerechnet dem national
bedeutenden Flachmoor Schaarenwies nahe Diessenhofen schaden.
Auch Strom aus Wind zu erzeugen, hat seine Tücken. Das erlebt Diessenhofen zurzeit mit den Gailinger Nachbarn ennet der Grenze. Dort ist geplant, Windräder auf den Höhen des Gailinger
Rauhenberges zu bauen – mit optischen und akustischen Konsequenzen. «Vor einer Woche führte dort ein Gegenkomitee eine interne Information durch», so Urban Brütsch aus Diessenhofen. Er war dabei,
«als einziger Schweizer». Brütsch ist unter anderem Präsident der Bürgergemeinde Diessenhofen, die in dem Gebiet Wald besitzt, in dem der Windpark womöglich gebaut wird. Brütsch weiss, dass viele
Gailinger um ihr Erholungsgebiet fürchten. Zudem brauchen die Patienten der dortigen Schmieder Kliniken Ruhe und keinen Rotorenlärm.
Gestern abend informierte der Gailinger Bürgermeister erstmals offiziell über das Projekt in einem Bürgerforum (Bericht folgt). Dazu eingeladen war auch der Diessenhofer Stadtrat. Der forderte
seinerseits alle Diessenhofer auf, sich aus erster Hand bei den Gailinger Nachbarn zu informieren. Urban Brütsch war wieder vor Ort, dieses Mal als Stadtrat. «Als Energiestadt sind wir
grundsätzlich für erneuerbare Energien», sagt Brütsch. Befürchtet wird unter anderem in Diessenhofen, dass Fallwinde Rotorenlärm übers Wasser tragen. «Wir warten das Bürgerforum ab, bevor wir
offiziell Stellung nehmen», sagt Stadtammann Walter Sommer. Dabei ist für ihn klar: «Wir müssen alles versuchen, um Energie ökologisch zu produzieren.»
Rhysolar als Senkrechtstarter
Der junge Verein Rhysolar, ebenfalls in der Region Diessenhofen beheimatet, setzte zu unerwarteten Höhenflügen an. «In unseren kühnsten Träumen wollten wir gemeinschaftlich eine
50-Kilowatt-Solaranlage bauen», sagt Präsident Urs Wenger. Nun können sie bald 300 Kilowatt Photovoltaikflächen verwirklichen. Das Projekt ist bislang einmalig im Thurgau, weil den Mitbesitzern
der Ertrag auf ihre Stromrechnung gutgeschrieben wird. «Das lässt sich einfach bewerkstelligen», sagt Stadtammann Walter Sommer. Denn nach Medienberichten über das Projekt erkundigten sich
Bewohner aus Aadorf, Sirnach, Neunforn oder Wagenhausen schon bei Rhysolar und Urs Wenger über Details zum Pionierprojekt. Dabei spielt sicher eine Rolle: «Das lohnt sich, wir haben eine Rendite
von sechs Prozent», sagt Rhysolar-Präsident Wenger.
Die Pionierrolle der Region überrascht Stadtammann Sommer nicht: «Durch unsere eigenständige wirtschaftsgeographische Lage hat sich Pioniergeist entwickelt.» Mit Tele D etwa verfügte die Region
lange über das erste Lokalfernsehen weit herum
Tagblatt Online, 15. März 2012 07:44:00
Solarkraft: Mehr Dächer gesucht


Grösste Solaranlage der Schweiz auf dem Industriedach in der Oberen Au in Rosental nahe Wängi. (Bild: Archivbild: Donato Caspari)
SCHLATTINGEN. Auf die Idee, Bewohnern Anteile an Photovoltaikanlagen anzubieten, kam der Verein Rhysolar. Nun hat der Run auf die Anteilscheine selbst Optimisten überrascht. Präsident Urs Wenger:
«Wir sind total überwältigt.»
MARGRITH PFISTER-KÜBLER
Die Anteile für die geplante 100-Kilowatt-Anlage auf dem Hallendach der Turnhalle Letten in Diessenhofen und die 50-Kilowatt-Anlage auf der Rodenberghalle Schlattingen sind bereits voll
gezeichnet. Ab 5000 Franken können sich die Bewohner an den Anlagen beteiligen. Eine Rendite von 5 bis 8 Prozent ist angesagt.
«Wir sind total überwältigt von diesem Ansturm», so die Bilanz von Präsident Urs Wenger gestern Mittwoch auf telefonische Anfrage, nachdem er sich den Überblick über alle am Dienstagabend
unterzeichneten Anteilscheine vom Dienstagabend verschafft hatte. «Wir halten bereits Ausschau nach weiteren grossen Dächern auf Gewerbe- und Industriebauten.» Im Vorfeld sicherten die
Stadtbehörde Diessenhofen und die Gemeindebehörde Basadingen-Schlattingen einen Vorschuss auf die Anlagen zu, sobald zwei Drittel der Flächen verkauft sind. Diesen Vorschuss braucht es nun nicht
mehr – nach dem Erfolgssprung der Rhysolar.
Grossaufmarsch trotz Fussball
Am Dienstagabend fand der zweite Informationsabend des Vereins Rhysolar in der Gemeindeschüür Schlattingen statt. Auch hier Grossaufmarsch, trotz Fussballkonkurrenz Bayern-München – FC Basel
kamen 70 Personen, beim ersten Infoabend in Diessenhofen waren es 120.
Rhysolar-Präsident Urs Wenger blendete kurz zurück zur Ideenquelle: Um alternative Energien im Raum Diessenhofen zu fördern, haben sechs interessierte Leute im letzten Herbst den Verein Rhysolar
gegründet. Im Vorstand sind Urs Wenger (Präsident), Roland Dorrer (Vizepräsident), Hans Ruedi Stör (Aktuar), Urban Brütsch (Kassier), Roman Giuliani und Renato Ziraldo, beide Energieberatung. Der
Jahresbeitrag des Vereins beträgt 50 Franken. Die Mitglieder können sich am Bau von Gemeinschafts-Photovoltaikanlagen beteiligen und anteilmässig vom Ertrag profitieren.
Interessenkonflikte entstehen
Der Ruf nach Sonnenenergie mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern trägt aber auch Interessenkonflikte in sich. Diessenhofens Stadtrat Urban Brütsch wies auf die historisch wertvollen
Dachlandschaften in Diessenhofen hin, aber auch auf schützenswerte Gebäude in Basadingen-Schlattingen. «Was soll man bewilligen, was nicht? Solaranlagen können auch störend wirken, dazu kommen
die Belastung der Gebäudekonstruktion und auch Brandgefahr», sagt Brütsch.
Auf Grossanlagen konzentrieren
Schön eingedeckte Häuser sollen nicht «blau» werden. Nicht alle Objekte sind so ideal wie das Dach des Lettenschulhauses in Diessenhofen und das Dach der Rodenberghalle in Schlattingen. Statt
vieler Kleinanlagen will sich Rhysolar auf Grossanlagen ausserhalb der Kernzonen konzentrieren. Gespräche bei einem Glas Wein, wo ebenfalls die Wirkung der Sonnenenergie zu spüren war, rundeten
den Infoabend ab.
Tagblatt Online, 15. März 2012 01:08:57
Rhysolar: Verein aus der Region
Der Solarverein Region Diessenhofen, kurz Rhysolar genannt, bietet Bewohnern die Möglichkeit, Strom aus der Sonne zu gewinnen, ohne auf dem eigenen Dach Anlagen zu installieren. Ab 5000 Franken
können sich Bewohner an den Gemeinschaftsanlagen beteiligen. Diese werden in der Grösse von 50 kW an idealen Standorten erstellt. Der Solarstromertrag wird anteilmässig direkt auf der eigenen
Stromrechnung rückvergütet. 15 Rappen pro Kilowatt. Diese direkte Entschädigung ist einmalig im Kanton Thurgau. Usus ist sonst, dass der private Produzent seinen Solarstrom selbst brauchen muss,
wenn er vom Kanton einen einmaligen Zuschuss beansprucht. Den Stromüberschuss muss er selbst vermarkten.
SN, 9.3.12
Grosser Run auf Anteile an Gemeinschaftssolaranlagen
Der Verein Rhysolar in Diessenhofen ermöglicht Privatpersonen die Beteiligung an
Gemeinschaftsfotovoltaikanlagen. Mit einem Riesenerfolg.
Von Alfred Wüger
Diessenhofen Am 15. Februar führte der Verein Rhysolar in der Rhyhalle einen Informationsabend durch
(vgl. SN vom 17. Februar). Der Publikumsaufmarsch war so gross, dass das kleine Sitzungszimmer im ersten Stock der Rhyhalle übervoll war. Grund genug, beim Präsidenten des Vereins Rhysolar, Urs Wenger, nachzufragen, ob die Leute auch so enthusiastisch Anteile gezeichnet haben.
«Innerhalb von einer Woche», sagte Urs Wenger, «wurden über 200 Kilowatt an Leistung gezeichnet. Das sind viermal mehr, als wir erwartet hatten.» Fazit: Die auf 100 Kilowatt ausgelegte
Fotovoltaikanlage auf dem Flachdach der neuen Lettenhalle kann gebaut werden. «Jetzt müssen wir das nächste geeignete Objekt finden, wo wir wieder 800 Quadratmeter Flachdach nutzen können.» Man
habe jedoch nicht mit diesem riesigen Erfolg gerechnet, deswegen seien auch noch keine anderen Standorte vorevaluiert worden. Die Verhandlungen laufen jetzt. «Erst dachten wir auch an das Dach
der Rhyhalle, aber die Anlage, die sich dort realisieren liesse, wäre zu klein.» Und wie erklärt sich Urs Wenger den Run? «Momentan sind die Preise attraktiv, um Solarflächen zu bauen, und
dadurch, dass ich in einer Elektroinstallationsfirma arbeite, kommen wir günstig an Solaranlagen heran, und diesen Vorteil geben wir eins zu eins weiter. Und offensichtlich ist es ein Bedürfnis,
dass man solche Anlagen baut.» Ohne Fachwissen ist die beste Idee nichts, oder anders gesagt: Es braucht Fachleute, die auf die Idee kommen können, kollektive Fotovoltaikanlagen realisieren zu
wollen. Vorteil: Nicht jeder Hausbesitzer muss eine im Vergleich letztlich zu wenig effiziente Anlage privat finanzieren. Dieser Erfolg jetzt erzeuge beim Verein Rhysolar einen gewissen Druck, so Wenger, und eine gewisse Erwartungshaltung. Aber der Präsident ist zuversichtlich: «Wenn alles klappt, kann die 100-Kilowatt-Anlage auf
dem Dach der Lettenhalle im Mai eingeweiht werden.» Für die projektierte 50-Kilowatt-Anlage auf der Rodenberghalle in Basadingen-Schlattingen können noch Anteile gezeichnet werden. Eine
Informationsveranstaltung in der Gemeinde findet am 13. März statt.
Bericht Schaffhauser Bock
Rhybike Vertrag.pdf
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Publiziert am 17.02.2012 SN
Ein Verein bringt Fotovoltaik-Enthusiasten zusammen
Rhysolar – der Solarverein Region Diessenhofen – orientierte in der Rhyhalle über seine Aktivitäten und die Möglichkeiten mitzuwirken.
von alfred wüger
diessenhofen Unten, in der grossen Halle spielten am Mittwoch Damen Fussball, die Veranstaltung der Rhysolar unter der Ägide von
Vereinspräsident Urs Wenger fand im ersten Stock statt, in einem Sitzungszimmer, das dann aus allen Nähten platzte, denn es erschienen über hundert Personen!
Dieses überwältigende Interesse freute Urs Wenger, der einleitend kurz den Verein vorstellte, dessen Zweck darin besteht, zwei Gemeinschaftssolaranlagen zu erstellen: die eine mit der
angestrebten Kapazität von 100 Kilowattstunden auf dem Flachdach der neu erstellten Diessenhofer Lettenhalle, die andere auf der nach Süden ausgerichteten Steildachhälfte der in Schlattingen
stehenden Rodenberghalle. Der Verein Rhysolar plant Grossanlagen, an denen sich Privatpersonen beteiligen können. Kalkulations- und Berechnungsbeispiele finden sich auf der Homepage
www.rhysolar.ch. Seit der Gründung des Vereins vor einem Jahr hat sich die Sache gut angelassen: Gesuche wurden eingereicht, Gelder wurden gesprochen. Urs Wenger: «Wir könnten jetzt bauen.»
Solaranlagen und Denkmalschutz
Diessenhofen hat sich als Energiestadt positioniert, die bei der Verwirklichung der 2000-Watt-Gesellschaft mithelfen will und die die Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen mit einer
vergleichsweise hohen Einspeisevergütung von 15 Rappen – Basadingen-Schlattingen bezahlt gleich viel – fördert. Aber Diessenhofen hat auch ein intaktes und schützenswertes, malerisches Ortsbild,
dessen Anmutung durch das Anbringen von Solarpaneelen auf den historischen Dächern in Mitleidenschaft gezogen würde. Zu diesem Spannungsfeld referierte Monika Zutter Grütter vom Amt für
Denkmalpflege des Kantons Thurgau: «Das Raumplanungsgesetz schreibt vor, dass Solaranlagen zu bewilligen sind, sofern sie keine Kulturdenkmäler gefährden.» Letztlich seien aber nur ganz wenige
Bauten ausgesprochene Schutzobjekte, nämlich nur 10 bis 15 Prozent. «Das heisst, auf 85 bis 90 Prozent aller Gebäude im Kanton Thurgau ist die Installation von Solaranlagen ohne Weiteres
möglich.» Zur Schutzzone aus Sicht des Denkmalschutzes gehören in Diessenhofen der Altstadtbereich sowie das Ensemble Katharinental. Monika Zutter Grütter zeigte dann das Beispiel des
Innenhofdachs des «Hirschen», wo eine thermische Solaranlage für das Brauchwasser installiert wurde, und meinte, dass nach denkmalschützerischen Geschichtspunkten im Bereich der Altstadt generell
auf so kleine Solaranlagen verzichtet werden sollte. Am besten seien Grossanlagen ausserhalb der Schutzzone, wie sie etwa Rhysolar plane. Fazit: «Es gibt tatsächlich einen Interessenkonflikt
zwischen Ortsbildschutz und alternativer Stromgewinnung, aber wir sind bestrebt, gute Lösungen zu finden.»
Der Kanton unterstützt Rhysolar
Danach erläuterte Martin Müller vom Departement für Inneres und Volkswirtschaft, Abteilung Energie, die kantonale Förderpolitik für Fotovoltaikanlagen: «Alles, was mit Energieverzicht zu tun hat,
wird gefördert.» Aber: «Bei Neubauten ist eine Förderung nur dann möglich, wenn der Standard Minergie oder Minergie-P erfüllt ist. Bezogen auf die von Rhysolar geplante Anlage auf dem Dach der
Lettenhalle heisst das, dass der Kanton dieses Projekt, dessen Investitionskosten sich auf 150 000 Franken belaufen, mit 75 000 Franken unterstützt. Und der Kanton garantiert während 25 Jahren
eine kostendeckende Einspeisevergütung. Es gebe, so Martin Müller, im Kanton eine Liste von bereits über 14 000 Fotovoltaikanlagen, die auf Fördergelder warteten.
Sehr kundenfreundliches Modell
Das Besondere am Verein Rhysolar ist nun, dass diejenigen, die sich an einer Gemeinschaftsanlage beteiligen, dies zu den genau gleichen Konditionen tun können, wie wenn sie eine Anlage auf dem
eigenen Dach erstellen würden. Die Verrechnung erfolgt auf die genau gleiche Weise. «Rhysolar», sage Martin Müller, «ist die erste thurgauische Energieversorgungsunternehmung mit diesem
kundenfreundlichen Modell!» Nach diesem Lob dankte Rhysolar-Präsident Urs Wenger den Gemeindeammännern von Diessenhofen, Walter Sommer, und von Basadingen-Schlattingen, Peter Mathys, für die
Bewilligungen und lud zum Apéro ins Foyer.
Tagblatt Online, 17. Februar 2012 01:06:00
Grosse Lust auf Sonnenenergie


Photovoltaik kommt auf die Lettenhalle: Die Diessenhofer können sich ein Stück von der geplanten Anlage kaufen. (Bild: Reto Martin)
Der Verein Rhysolar will in Diessenhofen und Schlattingen Photovoltaikanlagen bauen und sucht Investoren. 120 Interessenten nahmen an der ersten Informationsveranstaltung teil – die ersten 75 kW
sind bereits verkauft.
BARBARA HETTICH
DIESSENHOFEN. «Ich bin überwältigt von diesem Ansturm», sagt Urs Wenger, Präsident von Rhysolar. Mit 50 bis 80 Personen hatte er gerechnet, 120 Personen sind am Mittwochabend zur
Informationsveranstaltung in die Rhyhalle gekommen. Rhysolar will auf der Lettensporthalle in Diessenhofen und auf der Rodenberghalle in Schlattingen je eine 50-kW-Anlage bauen. Die Anlage auf
der Lettenhalle wird nun doppelt so gross werden, denn bis gestern waren bereits 75 kW verkauft. Der Kanton hat den Förderbeitrag an die 100-kW-Anlage angepasst.
Sinnvoll und einzigartig
Diessenhofen ist ein Städtchen mit einer intakten Altstadt mit besonders wertvollen Bauten. Wie Solaranlagen auf den Dächern ein Ortsbild unvorteilhaft verändern können, zeigte Gastreferentin
Monika Zutter Grütter vom Amt für Denkmalpflege mit einer eindrücklichen Fotomontage auf. Dieser Konflikt verlange nach intelligenten Lösungen. Grossanlagen auf nicht geschützten Bauten sei eine
solche. Auch Martin Müller vom Amt für Volkswirtschaft und Energie, zeigte sich begeistert vom Diessenhofer Modell. Einzigartig sei, dass das Elektrizitätswerk den eingespiesenen Strom mit dem
Stromverbrauch der Eigner anteilsmässig verrechne.
Für alle zugänglich
Die Energievorräte gehen zu Ende, Atom scheint nicht die Lösung. Die Idee von Rhysolar sei, grosse Anlagen zu optimalen Bedingungen zu bauen, die für alle zugänglich sind, sagte Urs Wenger. Bei
diesen Anlagen kann man sich einkaufen, Mindesteinsatz sind 5000 Franken. Mit den Gemeinden Diessenhofen und Basadingen-Schlattingen wurde eine Einspeisevergütung von 15 Rappen pro kWh
vereinbart.
2. Infoveranstaltung: 13. März, 20 Uhr, Gmeindschüür Schlattingen. Infos unter
www.rhysolar.ch
Publiziert am 14.02.2012
«Tolle Sache für die Umwelt»
Neue Herausforderung: Urs Wenger mit dem Plakat für Rhysolar. Bild Dieter Ritter
In der Region Diessenhofen können auch Leute ohne eigene Liegenschaft Besitzer eines Sonnenkraftwerkes werden. Der neue Verein Rhysolar Diessenhofen macht es möglich.
von Dieter Ritter
Diessenhofen Rhysolar baut je eine Solarstromanlage auf der Lettenhalle In Diessenhofen und auf dem Dach der Rodenberghalle in Schlattingen.
Jede wird bei gutem Wetter 50 Kilowatt leisten. Dazu braucht es etwa 300 m2 Dachfläche für 100 Quadratmeter Fotovoltaikmodule. Auf der Lettenhalle sind sie von der Strasse aus nicht sichtbar, auf
der Rodenberghalle füllen sie die südliche Dachhälfte, und diese sieht dann bläulich aus statt braun wie bisher. Sobald die ersten zwei Anlagen verkauft sind, sucht der Verein Rhysolar nach neuen
Möglichkeiten, Sonnenenergie zu nutzen. Auf dem Dach der Lettenhalle zum Beispiel ist noch Platz für eine weitere Solarstromanlage oder für Sonnenkollektoren, um Wasser aufzuheizen.
Ehrenamtlicher Einsatz
Urs Wenger, eidgenössisch Diplomierter Elektroinstallateur aus Diessenhofen, gründete den Verein Rhysolar Mitte August 2011 und amtet heute als Präsident.«Ich suchte eine neue Herausforderung,
nachdem ich Ende 2011 als Feuerwehrkommandant zurückgetreten war», begründet er seinen Einsatz für die Rhysolar. Er konnte renommierte Fachleute für die Mitarbeit gewinnen, zum Beispiel den
Umweltspezialisten Urban Brütsch, die Elektrofachleute Erich Brauchli und Renato Ziraldo und den Architekten Roman Giuliani junior. Vizepräsident ist Roland Dorer. Sie alle arbeiten ehrenamtlich.
Wenger unterbreitete seine Ideen den Gemeindevorstehern Walter Sommer, Diessenhofen, und Peter Mathys, Basadingen-Schlattingen. Sie waren begeistert und sagten dem Verein zu, einen baldigen
Baubeginn durch Vorfinanzierung möglich zu machen. In Diessenhofen soll gebaut werden, sobald zwei Drittel der Anlage verkauft sind, in Schlattingen bei drei Vierteln. Für den fehlenden Betrag
leisten die Gemeinden einen Vorschuss. «Wir haben schon so viele mündliche Zusagen von Investoren, dass wir die Vorfinanzierung der Gemeinden vielleicht nicht brauchen», stellt Wenger fest. Das
Sonnenkraftwerk besteht aus Fotovoltaikmodulen, welche mit ihren Fotozellen Gleichstrom produzieren, und einem Wechselrichter. Das ist das Gegenteil eines Gleichrichters, wie man ihn von der
Modelleisenbahn her kennt. Er wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um und speist ihn ins Netz. Jede Anlage kostet etwa 150 000 Franken und liefert voraussichtlich Strom für acht Haushalte. Der
Kanton leistet einen einmaligen Zuschuss von je 75 000 Franken, den Rest finanzieren die zukünftigen Besitzer. Ihnen genügt somit eine einmalige Investition von 10 000 Franken, um den Strombedarf
des eigenen Haushaltes mit Sonnenenergie zu decken.
Zuschuss vom Kanton
Pro Kilowattstunde werden dem Besitzer 15 Rappen auf seiner Stromrechnung vergütet. Diese direkte Entschädigung ist einmalig im Thurgau. An anderen Orten muss der private Produzent seinen
Solarstrom selbst brauchen, wenn er vom Kanton einen einmaligen Zuschuss beansprucht. Den Stromüberschuss muss er selbst vermarkten. «Es ist eine tolle Sache für die Umwelt. Das
Finanzierungssystem ist fair und übersichtlich. Für die Investoren lohnt sich das Projekt auch finanziell», ist Urs Wenger überzeugt. Nun stehen Orientierungsveranstaltungen an: am Mittwoch, 15.
Februar in der Rhyhalle Diessenhofen und am Dienstag, 13. März in der Gmeindschüür Schlattingen.
Tagblatt Online, 10. Februar 2012 08:26:00
Rhysolar baut Solaranlagen
DIESSENHOFEN. Rhysolar, der Solarverein der Region Diessenhofen, wurde erst vor wenigen Monaten gegründet.
DIESSENHOFEN. Wie gestern Vereinspräsident Urs Wenger mitteilte, wird der Verein zwei Photovoltaikanlagen von vorerst 50 kW realisieren: auf dem Dach der Sportanlage Letten in Diessenhofen und
auf dem Dach der Rodenberghalle in Schlattingen. Die Bewilligungs- und Fördergesuche wurden gestellt und bewilligt.
Der Verein führt nun zwei Infoabende durch, an denen die Projekte vorgestellt werden: Am Mittwoch, 15. Februar um 20.00 Uhr in der Rhyhalle in Diessenhofen. Als Referenten sind Monika Zutter vom
Amt für Denkmalpflege und Martin Müller vom Departement für Volkswirtschaft und Energie eingeladen. Die zweite Veranstaltung findet am 13. März um 20.00 Uhr in der Gmeindschür von Schlattingen
statt.
Ziel der beiden Veranstaltungen ist es, Investoren zu finden, welche sich an den Projekten beteiligen wollen. Ab einem Betrag von 5000 Franken kann man Mitbesitzer werden. Die Rückvergütung für
die erzeugte Solarenergie verhält sich im Verhältnis zur Beteiligung an den Investitionskosten. Der Ertrag wird direkt auf der eigenen Stromrechnung gutgeschrieben. Diese Bedingungen sind für
Gemeinschaftsanlagen im Kanton Thurgau neu und könnten nur durch die Flexibilität der beiden Gemeindeverwaltungen realisiert werden, schreibt Urs Wenger. Die Beteiligungskosten werden nicht
zurückerstattet, eine Übertragung der Anteile auf eine weitere Person ist möglich. Der Verein versichert, die Anlagen, Solarflächen, welche bei Projektstart noch nicht verkauft sind, würden von
den Gemeinden vorfinanziert. (red./het)